Heute gehts an den Fels. Bisher habe ich mich erfolgreich davor gedrückt, denn mein letzter Versuch in der freien Natur klettern zu gehen, ist kläglich gescheitert.
Daher habe ich mich bei meinen bisherigen Besuchen an der Costa Blanca davor gedrückt, meine Freunde zum klettern zu begleiten. Und hier gibt es ja auch so viel anderes zu tun!!! Herrliche Landschaft und Ausblicke, Strände, das Meer und süsse kleine Dörfer wie Altea, Guadelest oder die Städte Valencia und Alicante.
Wir starten von Finestrat mit dem Auto in Richtung des schönen Benidorms. Jedes Mal, wenn wir die Hochhäuser in der Ferne erblicken, bin ich wieder fasziniert: Wie grotesk diese Bauten hier in der wunderschönen Umgebung aussehen!!
Es geht vorbei an Benidorm weitere Richtung Calpe und hoch durch schmale Gassen auf einen Berg. Hier finden wir einen Parkplatz und fangen an, uns und die 2 Hunde aus dem Auto zu schälen und zudem sämtliches Klettermaterial mitzunehmen: Seile, Helme, verschiedene Gurte und so weiter, da kommt einiges zusammen...
Wir laufen etwas den Hügel runter und hoch - es geht durch eine eher karge Heide-ähnliche Landschaft. Im Hintergrund blitzt das blaue Meer. Wir treffen auf ein paar andere, vor allem spanische Kletterer - auch mit Hunden... das gibt einen kleinen Tumult.
An der ausgewählten Kletterroute angekommen, richten wir uns ein und die Routen werden inspiziert. Hm, ich sehe da nicht viel... und so setze mich erst mal in die Sonne und genieße den Ausblick. Man kann die ganze weite Bucht entlang sehen und die Berge bei Benidorm und Finestrat sehen aus wie kleine Hügel in der Ferne: Traumhaft.
Die anderen sind fleissig am klettern und es wird immer wärmer. Ich träume von einem Sprung ins kühle Meer. Die Sonne knallt hier besonders intensiv direkt an den roten Felsen, obwohl es bereits früher Abend und erst April ist.
Und dann wage ich mich doch noch an den Felsen. Kristina hat für mich extra einen Vorstieg an einer einfachen Route gemacht und ein Seil oben befestigt, damit ich dieses benutzen kann und direkt an einem Seil befestigt starten kann. Das gibt mir doch deutlich mehr Sicherheit.
Nachdem ich also den Gurt angelegt habe und doppelt alle Knoten auf deren Sicherheit überprüft habe, geht es los. Jörg sichert mich und muss erstmal selbst einen guten Standplatz in diesem abfallenden Gelände finden. Dann geht es los. Ich muss sagen, es ist gar nicht so schwer, da es auf der Route sehr viele Risse in der Wand gibt, die mir viele Möglichkeiten bieten. Zudem ist die Route leicht in den Berg geneigt, so dass ich mich fast drauf legen kann. Dennoch ist es anstrengend für Füsse und Hände, da ich es einfach nicht gewohnt bin und ich muss mehrere Pausen einlegen und werde mit aufmunternden Worten begleitet, bis ich es wirklich nach oben geschafft habe.
Puh, das fühlt ich gut an!! Und ich wage zum ersten Mal einen Blick in die Umgebung. Von hier oben sehe ich auch noch in die andere Richtung und geniesse erstmal schnaufend den Ausblick.
Euphorisch komme ich heil wieder unten an. Meine erste Kletterroute im Freien ist geschafft!! Das feiern wir noch gebührend mit einem leckeren Abendessen.
Wenn ihr auch Lust aufs Klettern in dieser einzigartigen Landschaft bekommen habt. Schaut mal unter
Costa Vertical